Ausdehnungsgefäße

Ausdehnungsgefäße für Heizungs-, Trinkwasser- & Solaranlagen

Das Ausdehnungsgefäß, auch als Ausdehnungsbehälter, Druckausdehnungsgefäß oder Sicherheitsausdehnungsgefäß bekannt, gehört zu den sicherheitsrelevanten hydraulischen Bestandteilen von Heizungs-, Trinkwasser- und Solaranlagen. Es dient dazu, die Volumenänderung in Abhängigkeit von der Temperatur z. B. bei Heizungswasser aufzunehmen. Dadurch wird der Druck in der Anlage konstant gehalten.

Was macht ein Ausdehnungsgefäß?

Das Membran-Ausdehnungsgefäß, MAG abgekürzt, besteht aus einem Behälter und einer flexiblen Membran. Diese Gummi-Membrane trennt die Wärmeträgerflüssigkeit von einem Gas z. B. Stickstoff oder Luft. Dehnt sich das Wasser aus, wird die Luft im Behälter komprimiert. Kühlt das Wasser ab, drückt das komprimierte Gas das Wasser in das Heizungssystem zurück - der Druck bzw. das Volumen bleibt konstant.

Wichtig: Jedes geschlossene, beheizte System benötigt zwingend ein Sicherheitsventil, das im Notfall den Druck aus dem System kontrolliert entweichen lässt.

Die Größe ist entscheidend: Ausdehnungsgefäße optimal dimensionieren

Die richtige Dimensionierung des Ausdehnungsgefäßes ist entscheidend und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wasser- und Ausdehnungsvolumen der Heizung (Nennvolumen)
  • Druck durch die statische Höhe des Heizkreislaufs
  • Ansprechdruck des installierten Sicherheitsventils
  • Vordruck des Membranausdehnungsgefäßes
  • Auslegungsdruck der gesamten Heizungsanlage
Fachgerechte Planung und Abstimmung sind dabei unerlässlich, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Wartung und Pflege: Regelmäßige Überprüfung beugt Defekten an den Anlagen vor

Dafür wird das Gefäß 1x jährlich am Kappenventil abgesperrt, der wasserseitige Druck abgelassen und am drucklosen Gefäß der Vordruck gemessen.

Vordruck am Ausdehnungsgefäß einstellen

Gefäße für Heizungsanlagen
Als einfache Faustformel gilt: Die Anlage muss mit mindestens 0,7 bar druckbelastet werden. Ansonsten gilt: Statische Höhe + 0,3 bar ergibt den Anlagendruck. Der Vordruck des Ausdehnungsgefäßes beträgt Anlagendruck - 0,3 bar ist der gasseitige Gefäßvordruck.

Gefäße für Trinkwassererwärmungsanlagen
Der Gasvordruck im Membranausdehnungsgefäß ist auf einen Wert von 0,2 bar unter dem Ruhedruck der Anlage einzustellen. Um diesen Wert stabil zu halten muss hinter dem Wasserzähler ein Druckminderer eingebaut sein.

Gefäße für Solaranlagen
Der Vordruck im Ausdehnungsgefäß sollte dem solarseitigen Anfangsdruck der kalten Anlage entsprechen. Dieser Druck kann der Summe aus statischem Druck und Dampfdruck entsprechen. Nicht zu knapp berechnen, besser ein größeres Gefäß verwenden.

Die VDI 6002 empfiehlt als Vordruck zum statischen Druck einen Wert von 0,5 - 1,0 bar zu addieren. So wird gewährleistet, dass bei "normalen" Betriebstemperaturen (120 °C - 130 °C) noch keine Verdampfung im Kollektor stattfindet.

Ausdehnungsgefäße arbeiten ständig - die Membran im Inneren ist wasserseitig druckbelastet und bewegt sich bei Volumenänderung und bei Druckschwankungen. Daher ist das Gefäß einem Verschleiß ausgesetzt. Die Regelhaltbarkeit von Ausdehnungsgefäßen liebt bei ca. 3 - 7 Jahren. Bei guter Pflege und gutem Heizungswasser auch länger.

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